Berlin (epd). Die Bundesregierung strebt bei den internationalen Klimaverhandlungen die Vereinbarung eines globalen Ziels für den Ausbau erneuerbarer Energien an. Zum Auftakt des Petersberger Klimadialogs in Berlin sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Dienstag, sie wolle die Debatte darüber eröffnen, ob bei der nächsten Weltklimakonferenz nicht ein „Erneuerbaren-Ziel“ vereinbart werden könne. Mit dem massiven Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere auch in Afrika, könne der 1,5-Grad-Pfad doch noch erreicht werden, „der unsere Lebensversicherung als Weltgemeinschaft ist“. Für Afrika sei dies auch eine Chance, endlich den Kontinent zu elektrifizieren.
Baerbock kündigte zudem erneut die Aufstockung der Klimahilfen für arme Länder auf mindestens sechs Milliarden Euro jährlich an, ohne einen Zeitplan zu nennen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei der vergangenen UN-Klimakonferenz die Zusage gegeben, dass Deutschland ab 2025 jährlich sechs Milliarden Euro bereitstellen wird. Für dieses Jahr sind dafür noch 4,3 Milliarden Euro eingeplant.
Beim Petersberger Klimadialog wird noch bis Mittwoch mit Blick auf die Weltklimakonferenz in Dubai zwischen dem 30. November und dem 12. Dezember über weitere Schritte für den internationalen Klimaschutz beraten. Baerbock sprach von einer „Arbeitskonferenz“, die diejenigen zusammenbringe, die wirklich etwas tun wollten.
Das internationale Gesprächsformat ist 2010 auf Anregung der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als informelle Runde ins Leben gerufen worden, nachdem ein Jahr zuvor bei einer UN-Klimakonferenz in Kopenhagen Verhandlungen für ein weltweites Klimaabkommen vorerst gescheitert waren. Der Name geht auf den Ort des ersten Treffens zurück: auf dem Petersberg bei Bonn.