Köln (epd). Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat vor dem Hintergrund des endgültigen Atomausstiegs die Energiesicherheit in Deutschland garantiert. Dies könnten auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und die Bundesnetzagentur zusichern - diejenigen, die für die Energieversorgung in Deutschland zuständig seien, sagte Lemke am Samstag im Deutschlandfunk. Dennoch könne sie die Sorgen und Ängste der Bürger und auch der Wirtschaft nachvollziehen.
In Deutschland wird künftig kein Atomstrom mehr produziert. Die letzten drei Kraftwerke sind am Samstag vom Netz gegangen. Mit der Abschaltung von Isar 2 in Bayern, Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg und Emsland in Niedersachsen ist der Ausstieg aus der Kernenergie nach rund sechs Jahrzehnten abgeschlossen: Der erste Meiler in der Bundesrepublik nahm 1960 den Betrieb auf, in der DDR begann die Nutzung der Technologie zur Stromerzeugung 1966.
Lemke betonte, auch die Energieversorgung im nächsten Winter sei gewährleistet. Dazu setze die Bundesregierung auch auf den Ausbau von erneuerbaren Energien. Lemke ergänzte, dass Deutschland im internationalen Vergleich eine sehr stabile Energieversorgung habe.
Den ersten Ausstiegs-Beschluss hatte 2001 die damalige rot-grüne Koalition getroffen. Die von 2009 bis 2013 regierende schwarz-gelbe Bundesregierung verlängerte die Laufzeiten zunächst, leitete aber unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe in Fukushima 2011 den Atomausstieg bis Ende 2022 doch wieder ein. Zuletzt hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach langem Streit in der Ampel-Koalition und angesichts der Gaskrise den Betrieb der letzten drei Kraftwerke um dreieinhalb Monate verlängert.