Osnabrück, Rom (epd). Der Osnabrücker katholische Bischof Franz-Josef Bode tritt aus seinem Amt zurück. Papst Franziskus nahm am Samstag das Rücktrittsgesuch an, wie die Deutsche Bischofskonferenz mitteilte. Bode sagte, der Entschluss sei in den letzten Monaten in ihm gereift. Der 72-Jährige nannte als einen Grund den im September veröffentlichten Zwischenbericht zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück. Dieser habe ihm noch einmal deutlich seine eigenen Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen vor Augen geführt.
In dem Bericht waren Vorwürfe gegen Bode erhoben worden. Er wurde mehrfach mit Rücktrittsforderungen konfrontiert, auch von Mitarbeitenden des Bistums. Der Bischof sagte, er bekenne sich ausdrücklich zu seiner Verantwortung als Bischof wie zu seinen persönlichen Fehlern: „Ich kann heute nur alle Betroffenen erneut um Verzeihung bitten!“ Er hoffe, dass vor dem Hintergrund des erlittenen Vertrauensverlusts sein Rücktritt auch befreiend wirken könne.
Zugleich verwies er auf Maßnahmen, die er zu einem besseren Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt inzwischen auf den Weg gebracht habe. Auch mit dem vorläufigen Abschluss des Reformprozesses „Synodaler Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland sei ein ihm wichtiges Zwischenziel erreicht worden.
Mit Bodes Rücktritt endet die Amtszeit des dienstältesten amtierenden Bischofs in Deutschland, der seit 2017 auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war. Der Bischof zählte zudem zum Präsidium des Synodalen Weges. Bischof Bode wurde 1991 Weihbischof im Erzbistum Paderborn und war seit 1995 Bischof von Osnabrück. Nach Angaben des Bistums ist der Rücktritt unmittelbar wirksam.