Rom, Düsseldorf (epd). Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat anlässlich einer Privataudienz beim Papst vor einer weiteren Entfremdung zwischen der katholischen Kirche und den Gläubigen gewarnt. „Politik und Gesellschaft dürfen den Vertrauensverlust in die Kirche nicht einfach hinnehmen“, sagte Wüst am Donnerstag nach einem Treffen mit Papst Franziskus im Vatikan. Gemeinsam mit Geistlichen und Gläubigen müsse ein Weg gegangen werden, auf dem altes Vertrauen gestärkt werde und neues Zutrauen wachse.
Die Kirche müsse die Nähe zu den Menschen erhalten, in dem sie Erneuerung zulasse, sagte Wüst weiter. Ansonsten gerate die breite Verankerung der Kirche in der Gesellschaft in Gefahr. Es sei ihm ein Anliegen, bei dem Besuch im Vatikan „auf diese Sorgen aufmerksam zu machen“. Zugleich betonte Wüst, dass die Kirche im Zusammenhang mit der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs auf Aufklärung und Transparenz setzen müsse.
Die Situation im Erzbistum Köln beschäftige viele Gläubige sehr - auch ihn persönlich, sagte der NRW-Ministerpräsident weiter. Dies sei auch ein Thema des Gesprächs mit dem Heiligen Vater gewesen.