Berlin (epd). Der deutsche Wald leidet stark unter den Folgen des Klimawandels. Insgesamt seien vier von fünf Bäumen erkrankt, heißt es in der am Dienstag in Berlin vom Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlichten Waldzustandserhebung 2022. Betroffen seien Fichte, Kiefer, Buche und Eiche gleichermaßen.
Insbesondere Dürre und hohe Temperaturen hätten im vergangenen Sommer den Wäldern weiter stark zugesetzt, heißt es in dem Bericht. Die regenreichen Monate zu Beginn des Jahres und im Herbst hätten das Wasserdefizit der Waldböden nicht kompensieren können. So habe sich der Wald nach den trockenen Jahren seit 2018 nicht erholen können. Die Folge seien deutliche Schäden bei einem Großteil der Baumkronen.
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) betonte: „Der Wald ist ein Patient, der unsere Hilfe braucht.“ Das bedeute „Mischwald statt Monokulturen“. Nur gesunde Wälder speicherten Kohlenstoff und wirkten als natürliche Klimaanlagen. Waldbesitzer unterstütze die Bundesregierung beim Waldumbau mit insgesamt 900 Millionen Euro.
Der Waldzustandsbericht beruht seit 1984 auf einem bundesweiten Stichprobennetz. Demnach hat insbesondere die Fichte unter den Dürreperioden der vergangenen Jahre gelitten. Dies gelte auch für Standorte mit guter Wasserversorgung und in oberen Lagen der Mittelgebirge. Nur noch 13 Prozent der Kiefern seien gesund. Die Buche weise mit einem Anteil von 45 Prozent deutlich geschädigter Kronen den höchsten Schadensanteil unter den Laubbäumen auf. Auch bei der Eiche gebe es keine Besserung. Der Anteil deutlicher Kronenschäden liege bei 40 Prozent.