Sie habe nicht vor, nach Nürnberg zu fahren, sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland der in Weimar erscheinenden mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe vom 19. März). Gründe habe sie nicht genannt.
Bereits Anfang März hatte es Irritationen über die Teilnahme der Theologin am Kirchentag gegeben. Anlass war eine geplante Konzertlesung von Käßmann mit dem Liedermacher Konstantin Wecker unter dem Motto "Entrüstet Euch! - Von der bleibenden Kraft des Pazifismus". Käßmann hatte der in Berlin erscheinenden Monatszeitschrift "Zeitzeichen" gesagt, der Kirchentag habe die Konzertlesung abgelehnt, der Kirchentag hatte das dementiert und stattdessen erklärt, es habe keine offizielle Bewerbung gegeben.
Der Kirchentag bestätigte nun auf Nachfrage der Kirchenzeitung die Absage Käßmanns als Teilnehmerin an einem der Hauptpodien und an einem politischen Nachtgebet. Eine Kirchentagssprecherin erklärte, dass die Absage ohne Angabe von Gründen erfolgt sei. Die Absage sei überraschend, aber noch vor der Präsentation des Programms erfolgt.
Käßmann, die von 1999 bis 2010 Landesbischöfin von Hannover war, nimmt nach eigenen Angaben seit 1979 regelmäßig an dem im zweijährigen Rhythmus stattfindenden christlichen Laientreffen teil. Eine Teilnahme am Kirchentag in Hannover 2025 schließe sie nicht aus, sagte sie weiter. Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg statt.