Berlin (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat den Angehörigen der verstorbenen Theologin und Grünen-Politikerin Antje Vollmer kondoliert. Die evangelische Kirche trauere um eine engagierte Theologin, Autorin und Politikerin, „die Enormes bewirkt und viele Menschen bewegt hat“, heißt es im am Freitag veröffentlichten Kondolenzschreiben von Kurschus. Sie habe besonders beeindruckt, „wie konsequent und unbeirrt sich Antje Vollmer eingesetzt hat für Menschen, denen schweres Unrecht zugefügt wurde und die keine Lobby in unserer Gesellschaft haben“, erklärte die westfälische Präses.
Hervorzuheben sei der Runde Tisch Heimerziehung, der eingerichtet wurde, um Missstände und Gewaltfälle in der Heimerziehung im westlichen Nachkriegsdeutschland aufzuarbeiten. Vollmer war Vorsitzende des Gremiums. „Es gelang ihr, die Einrichtung eines Fonds zur Unterstützung von Betroffenen zu erwirken. Davor habe ich ehrliche Hochachtung“, sagte Kurschus. Auch die Kirchen als Träger vieler Heime zahlten in den Fonds ein.
Antje Vollmer war am Mittwoch im Alter von 79 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Sie zog mit der ersten Fraktion der Grünen 1983 in den Bundestag ein und war von 1994 bis 2005 Vizepräsidentin des Parlaments. Vollmer wurde 1943 im westfälischen Lübbecke geboren. Sie studierte Theologie und arbeitete vor ihrer politischen Karriere als Pfarrerin und Dozentin in Bielefeld-Bethel. Sie hinterlässt einen Sohn.