Berlin (epd). Nur drei der 15 Bundesministerien halten sich einer Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe zufolge nachweislich an ihre eigenen Vorgaben für Energieeffizienz. Demnach sind nur das Umweltministerium, das Landwirtschaftsministerium und das Bildungsministerium in einem energetisch guten Zustand und können das per Energiebedarfsausweis nachweisen, wie die Deutsche Umwelthilfe am Montag mitteilte. Seit Ende Februar ist laut Umwelthilfe das Veröffentlichen des Energiebedarfsausweises gemäß Effizienzerlass aus dem Jahr 2021 für alle Regierungsgebäude verpflichtend.
Sechs der Bundesministerien könnten keinen Bedarfsausweis vorlegen, hieß es weiter. Vier weitere Ministerien seien in einem unzureichenden energetischen Zustand. Aktuell werde einzig das Gesundheitsministerium saniert. Für zwei weitere Ministerien, das Bauministerium und das Wirtschaftsministerium, lägen Sanierungspläne vor.
Die Umwelthilfe kritisierte zudem, dass alle Bundesministerien fast ausschließlich mit fossilen Brennstoffen beheizt werden: zu 64 Prozent mit Erdgas und zu 17 Prozent mit Fernwärme. Fernwärme setze sich in Berlin hauptsächlich aus Erdgas und Steinkohle zusammen.
Der Effizienzerlass schreibe vor, dass die Bundesregierung eine Vorbildfunktion im Gebäudesektor einnimmt, erklärte die Bundesgeschäftsführerin der Umwelthilfe, Barbara Metz. Die Bundesregierung habe bei ihren Ministerien massiven Nachholbedarf, kritisierte sie. Sie forderte für alle öffentlichen Gebäude Sanierungspläne und ein Transparenzregister, welches den energetischen Zustand und die Wärmeversorgung sichtbar machen soll.