Großhansdorf (epd). Eichen können mit Bitterstoffen in ihren Blättern den Raupen des Eichenwicklers den Appetit verderben. Forschende des Thünen-Instituts für Forstgenetik im schleswig-holsteinischen Großhansdorf und des Helmholtz Zentrums München haben die chemische Zusammensetzung der Blätter der Stieleiche und die Auswirkungen auf den Schädlingsbefall untersucht, wie das Thünen-Institut am Montag mitteilte. Die Eichenwickler-Raupen ernähren sich von den Blättern der Stieleiche und verursachen starken Blattverlust. Laut aktueller Studie kann jedoch die chemische Zusammensetzung der Blätter den Schaden verringern.
Eichenblätter enthielten eine Vielzahl von Pflanzenstoffen, die für den Baum nicht lebensnotwendig sind, aber eine wichtige Rolle beim Kampf gegen Schädlinge spielen. Einige dieser Stoffe könnten den Eichenwickler-Raupen förmlich den Appetit verderben und ihr Wachstum beeinträchtigen, hieß es. Eichen, die einen Befall von Eichenwickler-Raupen relativ gut tolerieren, hätten mehr Ressourcen in die Bildung von Bitterstoffen investiert. Das bittere Polyphenolen mache die Blätter für die Raupen „schwerer verdaulich“, sagte Hilke Schröder vom Thünen-Institut. Zwar würden es die Eichenwickler-Raupen schaffen, die Folgen dieser pflanzlichen Abwehrstoffe zu minimieren, sie würden dabei aber Wachstumsgeschwindigkeit und Fitness einbüßen.