Hannover, Wunstorf (epd). Mehr als zwei Wochen nach dem Gewaltverbrechen von Wunstorf ist die hannoversche Landeskirche erneut Spekulationen entgegengetreten, wonach der getötete Schüler vom mutmaßlichen Täter gemobbt worden sein könnte. In der Evangelischen Gesamtschule (IGS) Wunstorf, die der Schüler besuchte, gebe es darauf noch immer keine Hinweise, sagte die landeskirchliche Schuldezernentin Kerstin Gäfgen-Track der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelten weiter. Niemand wolle etwas verschweigen oder relativieren.
Mobbing gebe es an der IGS wie an jeder anderen Schule, sagte die Pastorin, die im Landeskirchenamt die Abteilung Bildung und Schulen leitet. Aber zum jetzigen Zeitpunkt lägen der Schule keine Hinweise darauf vor. „Es gibt Taten, die man rational nicht erklären kann. Es gibt eine dunkle Seite im Menschen“, betonte die Theologin. Alle seien schockiert. „Aber die Schule befindet sich nicht in einer Schockstarre.“ An der Evangelischen Gesamtschule gebe es schon lange einen Gewaltpräventions- und einen Sozialplan, um für Mobbing- oder andere Gewalttaten gewappnet zu sein.
Am 24. Januar war ein 14-Jähriger Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Nach Polizeiangaben hat ein gleichaltriger Mitschüler gestanden, den Jungen getötet und versteckt zu haben.