Berlin (epd). In der Silvesternacht hat es nach Recherchen des Berliner „Tagesspiegels“ bundesweit mindestens 282 Angriffe auf Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr gegeben. Die höchste Zahl an Attacken gab es laut einer Umfrage der Zeitung bei allen 16 Innenministerien der Länder demnach in Berlin. Dort habe die Polizei inzwischen 59 angezeigte Angriffe gegen Polizisten und 43 gegen Feuerwehr und Rettungsdienst bestätigt, schreibt der „Tagesspiegel“ (Mittwoch).
Für Niedersachsen habe das dortige Innenministerium dem „Tagesspiegel“ 42 Angriffe auf Einsatzkräfte bestätigt. Ebenso viele verletzte Einsatzkräfte waren es demnach in Nordrhein-Westfalen. In Bayern kam es laut dem dortigen Innenministerium zu 34 Attacken auf Einsatzkräfte. Hamburg habe aus der Silvesternacht 19 Angriffe gemeldet.
In den anderen Ländern habe es eine einstellige Zahl von Attacken gegeben. So wurden in Sachsen in der Silvesternacht neun Polizisten verletzt, die meisten laut Innenministerium ohne Fremdeinwirkung durch Böller. In Schleswig-Holstein kam es nach den Recherchen der Zeitung zu acht Angriffen auf Polizisten, in Sachsen-Anhalt zu sechs, in Rheinland-Pfalz zu drei sowie in Thüringen, Brandenburg und Bremen zu je zwei. In Mecklenburg-Vorpommern sei eine Polizistin verletzt worden.
Keine Attacke habe es im Saarland gegeben. Hessen und Baden-Württemberg hätten keine Zahlen melden wollen.
In der Silvesternacht war es in mehreren deutschen Städten zu schweren Ausschreitungen gekommen. Im Zuge der Debatte um angemessene Reaktionen des Staates wurden Forderungen nach mehr Sozialarbeit und schneller Bestrafung laut.