Berlin (epd). Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will die Beimischung von sogenanntem Agrosprit aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen zu fossilen Kraftstoffen beenden. Bei einem Agrarkongress in ihrem Ministerium sagte sie am Dienstag in Berlin laut Redemanuskript, in Zeiten des Artenaussterbens, der Klimakrise, der Ernährungskrise gelte in ganz besonderem Maße: „Pflanzen gehören auf den Teller, nicht in den Tank, wenn wir sie konsumieren.“
Lemke betonte: „Um nur rund vier Prozent des fossilen Kraftstoffs im deutschen Straßenverkehr zu ersetzen, wird im In- und Ausland eine Fläche verbraucht, die 20 Prozent der deutschen Ackerfläche entspricht.“ Das sei nicht zukunftsfähig. Im Gegenzug wolle sie „den Einsatz von wirklichen Biokraftstoffen aus Abfall, aus Reststoffen, aus Speiseöl“ verstärken.
Zu dem geplanten Ausstieg aus den Kraftstoffen aus Nahrungs- und Futterpflanzen würden „so schnell wie möglich“ gesetzliche Grundlagen ins Kabinett eingebracht, kündigte sie im Beisein von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) an. Bereits seit Jahresbeginn fördert Deutschland keine Biokraftstoffe aus Palmöl mehr.