Lützerath: 200 Prominente fordern sofortigen Stopp der Räumung

Lützerath: 200 Prominente fordern sofortigen Stopp der Räumung

Hamburg (epd). In einem Offenen Brief fordern nach einem Bericht des „Spiegel“ mehr als 200 Prominente einen sofortigen Stopp der Räumungsarbeiten im nordrhein-westfälischen Lützerath. Zudem sollten die Verträge zwischen Regierung und RWE neu bewertet werden, berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin am Mittwoch. Das Schreiben sollte am Mittwoch veröffentlicht werden und lag dem Magazin bereits vor. Am Vormittag begann die Räumung des Dorfs, das dem Braunkohleabbau des Konzerns RWE weichen soll.

Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern gehören den Angaben zufolge die Schauspielerinnen Katja Riemann und Sandra Hüller sowie die Schauspieler Peter Lohmeyer und Robert Stadlober, die Bands Sportfreunde Stiller, Deichkind und Revolverheld, der Pianist Igor Levit, die Influencerin Louisa Dellert und der Autor Sebastian23. Initiiert wurde die Aktion laut „Spiegel“ von der Schauspielerin Luisa-Céline Gaffron und Schauspieler Jonathan Berlin.

Die Unterzeichner stellten sich „solidarisch an die Seite der Klimaprotestierenden in Lu?tzerath“, heiße es in dem Schreiben. Das „Abbaggern der Kohle von Lu?tzerath“ sei „nicht nur eine Frage der Existenz eines Dorfes, sondern eine Causa, die von globaler und klimapolitisch richtungsweisender Bedeutung ist“.

In einem weiteren Offenen Brief fordert auch die Initiative „Scientists for Future“ ein Moratorium für die Räumung von Lützerath. „Als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen wir es als unsere Pflicht an, auf die Konsequenzen einer Räumung von Lützerath hinzuweisen“, heißt es darin: „Welche Wirkung hat die Räumung im Hinblick auf die Glaubhaftigkeit der deutschen Klimapolitik?“ Lützerath sei ein Symbol geworden. Es gehe um ein aussagekräftiges Zeichen für die notwendige Abkehr vom fossilen Zeitalter. Zudem stehe die Förderung und Verstromung der Kohle unter Lützerath „einer am Pariser Klimaabkommen und dem europäischen Klimagesetz ausgerichteten Energiepolitik entgegen“.