Dessau-Roßlau (epd). Die deutschen Erlöse aus dem Emissionshandel haben sich im Jahr 2022 auf über 13 Milliarden Euro belaufen. Damit seien die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr um eine halbe Milliarde Euro auf einen neuen Rekordwert gestiegen, teilte das Bundesumweltamt in Dessau-Roßlau am Dienstag mit. Die Veräußerungserlöse aus dem europäischen Handel der Bepreisung des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) seien dabei gestiegen, während der nationale Emissionshandel einen leichten Rückgang verzeichnet habe.
Die CO2-Bepreisung über den Emissionshandel sei ein entscheidender Hebel, um die Klimaziele zu erreichen, sagte der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner. Das europäische Handelssystem umfasse dabei die Treibhausgasemissionen aus Kraftwerken, großen Industrieanlagen und des innereuropäischen Luftverkehrs.
Die Menge der verfügbaren Berechtigungen sei auch 2022 erneut um rund 16 Prozent gesenkt worden, um die Emissionen stärker zu begrenzen. Gleichzeitig sei der Preis der Emissionsberechtigungen für die Verbraucher von 52,50 auf 80,32 Euro deutlich angestiegen.
Im nationalen Handel mit Zertifikaten für den Ausstoß des Treibhausgases seien 2021 mehr als 216 Millionen Einheiten für über 6,4 Milliarden Euro verkauft worden. Insgesamt seien damit deutlich weniger Zertifikate als im Vorjahr veräußert worden, was trotz gestiegener Festpreise zu geringeren Einnahmen geführt habe. Als Grund hierfür gelte nicht ein Rückgang der Emissionen, sondern der Verzicht auf eine weitere Verteuerung der Zertifikate im Jahr 2023. So hätten Unternehmen den Kauf neuer Einheiten ins neue Jahr verschoben.