Neuruppin (epd). Die Staatsanwaltschaft Neuruppin erhält offenbar immer mehr Selbstanzeigen von Klimaschützern. Bis Mittwochmittag seien 426 entsprechende Selbstbezichtigungen eingegangen, sagte Oberstaatsanwalt Cyrill Klement dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch in Neuruppin. Deren Inhalt werde nun geprüft. Am Vortag hatte die Staatsanwaltschaft den Eingang von rund 380 Selbstbezichtigungen bestätigt.
Nach den Hausdurchsuchungen bei Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ Mitte Dezember hatte die Initiative Unterstützer zu Selbstanzeigen aufgerufen. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hatte die Hausdurchsuchungen in sieben Bundesländern wegen Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung veranlasst. Dabei wurden nach eigenen Angaben umfangreiche schriftliche Unterlagen und elektronische Datenträger beschlagnahmt. Die Durchsuchungsbeschlüsse seien gegen elf Unterstützer gerichtet gewesen, hieß es.
Der Initiative „Letzte Generation“ zufolge wurden inzwischen mehr als 1.300 Selbstanzeigen bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. Darunter seien gut 380 Selbstbezichtigungen, für die das Formular auf der Webseite der Initiative genutzt worden sei, hieß es.
Eine vor wenigen Tagen im Internet gestartete Petition mit dem Titel „Werde Teil der kriminellen Vereinigung 'Letzte Generation'“ verzeichnete bis Mittwochmittag mehr als 1.200 Selbstbezichtigungen. In der Petition an die Staatsanwaltschaft Neuruppin heißt es unter anderem, mit der Unterschrift werde der Staatsanwaltschaft bestätigt, dass auch die Unterzeichner Teil der „kriminellen Vereinigung“ seien.