Köln (epd). Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat die Klimaaktivisten zu einem friedlichen Abzug aus dem besetzten Dorf Lützerath am Rande des Tagebaus Garzweiler II aufgerufen. „In Lützerath wohnt keiner der ursprünglichen Bewohner mehr. Die Menschen, die sich jetzt dort aufhalten, protestieren gegen die Nutzung der Kohle“, sagte Wüst dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstag). Deshalb appelliere er an die Aktivisten, „den Protest an einem anderen Ort stattfinden zu lassen und das Dorf friedlich zu räumen“.
Das von rund 100 Klimaaktivisten besetzte Lützerath, das dem Braunkohletagebau weichen und abgerissen werden soll, soll nach derzeitigem Stand im Januar durch die Polizei geräumt werden. „Eine konfliktfreie Lösung wäre der beste Umgang mit der Situation für alle Beteiligten. Im Idealfall müsste es überhaupt keinen Polizeieinsatz geben“, erklärte der Ministerpräsident.
In der aktuellen Situation sei jedem klar, dass die Kohle unter Lützerath gebraucht werde, um die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sagte Wüst der Zeitung. „Niemand hat die Entscheidung leichten Herzens getroffen, diese Kohle in Anspruch zu nehmen.“