Peine (epd). Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) will bis spätestens 2027 einige wenige Regionen vorschlagen, die als Standort für ein Atommüllendlager infrage kommen könnten. Das gab die BGE am Montag in Peine bekannt. Wenn dann die Aufsichtsbehörde - das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) - den Vorschlag geprüft und der Bundestag ihn gebilligt habe, würden diese möglichen Endlagerstandorte in der sogenannten Phase II des Suchverfahrens zunächst oberirdisch weiter untersucht und miteinander verglichen. Phase III sieht dann die untertägige Erkundung der verbliebenen Standorte vor.
Die Suche nach einem Endlager für den hochradioaktiven Atommüll war 2017 neu gestartet worden. In einem ersten Schritt hatte die BGE im September 2020 deutschlandweit 90 mögliche Teilgebiete identifiziert, die mehr als 50 Prozent der Fläche der Bundesrepublik umfassen. Der Salzstock Gorleben, der zuvor Jahrzehnte lang als einziger Standort erkundet wurde, war dabei überraschend aus dem Verfahren ausgeschieden.
Das Endlager soll unterirdisch in Salz-, Granit- oder Tongestein errichtet werden und den Atommüll eine Million Jahre von der Umwelt abschirmen. Bei Inbetriebnahme des Lagers soll der strahlende Abfall in rund 1.900 Castorbehältern verpackt sein. Laut Standortauswahlgesetz soll bis 2031 feststehen, wo das Endlager gebaut wird. Die BGE hat aber eingeräumt, dass dieser Termin auf keinen Fall zu halten ist. Inzwischen steht fest, dass der Standort nicht vor 2046 benannt wird.