Berlin (epd). Vor dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft am Sonntag in Katar hat Amnesty International die Forderung nach Entschädigung für Arbeitsmigranten in dem Golfstaat bekräftigt. Mit Blick auf den ebenfalls am Sonntag stattfindenden internationalen Tag der Migranten rief die Menschenrechtsorganisation die Bundesregierung am Freitag in Berlin dazu auf, die UN-Konvention zum Schutz der Rechte von Wanderarbeitnehmern und ihrer Familienangehörigen zu ratifizieren. Diese war am 18. Dezember 1990 von der UN-Vollversammlung verabschiedet worden.
Wanderarbeiter seien die großen Verlierer dieser Weltmeisterschaft, sagte der Generalsekretär von Amnesty Deutschland, Markus N. Beeko. Der Weltfußballverband und die katarische Regierung verweigerten den Betroffenen die ihnen zustehende Entschädigung. „Solange die FIFA nicht Verantwortung für ihre verbindlichen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten übernimmt, wird diese WM in Katar in die Jahrbücher eingehe als das Turnier, welches auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen wurde - und dies in einem der reichsten Staaten der Erde“, kritisierte er.
Die Bundesregierung muss laut Amnesty sicherstellen, dass die Menschenrechte bei Vereinbarungen mit Staaten geachtet werden. Dazu gehöre auch der Schutz der Wanderarbeiter, die etwa in Katar Häfen und Flüssiggasterminals bauen, die Deutschlands Energieversorgung sicherstellen sollen. Deshalb müsse die Bundesregierung darauf dringen, dass Partnerländer wie Katar die UN-Wanderarbeiter-Konvention ratifizieren. „Sie muss die Ratifizierung dieser UN-Konvention aber auch endlich für Deutschland umsetzen“, sagte Beeko.