Hannover (epd). Die niedersächsische Landesarmutskonferenz sieht in der gegenwärtigen Krise der gemeinnützigen Tafeln eine Krise der Gesellschaft. Hohe Energiekosten, steigende Preise für Lebensmittel und die wachsende Nachfrage mittlerweile auch aus der Mitte der Gesellschaft brächten die Organisation und deren ehrenamtlich Mitarbeitenden an und über die Grenzen des Machbaren, sagte der Geschäftsführer der Armutskonferenz, Klaus-Dieter Gleitze, am Sonntag in Hannover. Gleichzeitig nehme die Menge der Lebensmittelspenden ab. Immer mehr Tafeln verfügten darum einen Aufnahmestopp.
„Wenn jetzt zunehmend Tafeln als letzter Notanker ausfallen, kehrt in vielen Haushalten in diesem Winter Existenzangst ein“, warnte Gleitze. Immer mehr Menschen könnten sich immer weniger leisten und müssten in schlecht bis nicht geheizten Wohnungen frieren. Die Landearmutsgesellschaft fordere sofortige direkte Hilfen für Menschen mit wenig Geld. Der Härtefallfonds der niedersächsischen Landesregierung in Höhe von 55 Millionen Euro zur Bekämpfung von Energiearmut und Vermeidung von Wohnungsverlust müsse unverzüglich in allen Kommunen umgesetzt werden.