Kiew, Genf (epd). Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat sich schockiert über das Ausmaß der Gewalt durch Russlands Armee gegen Zivilisten in der Ukraine geäußert. Jeden Tag erhalte sein Hochkommissariat Informationen über Kriegsverbrechen in dem osteuropäischen Land, sagte Türk am Mittwoch in Kiew.
Nach einer Reise durch ukrainische Regionen betonte der Menschenrechte-Kommissar, es gebe Berichte über willkürliche Hinrichtungen, Folter, Verhaftungen, Verschwindenlassen und sexuelle Gewalt gegen Erwachsene wie Kinder. Türk kündigte die Veröffentlichung eines Berichts an, in dem die Tötungen von Zivilisten, die Feuerholz schnitten oder Lebensmittel einkauften, beschrieben werde.
Die Zerstörungen an Schulen, Krankenhäusern und anderer ziviler Infrastruktur habe im Winter schreckliche Folgen für die Schwächsten. Sie hätten mit stundenlangen Stromausfällen zu kämpfen, ohne Heizung oder Strom.
Die Opfer und Überlebenden dieser Verstöße hätten ein Recht auf Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung. Es sei wichtig, frühzeitig Programme zur Entschädigung der Opfer und Überlebenden aufzulegen.