Karlsruhe (epd). Generalbundesanwalt Peter Frank hat in Karlsruhe über Details des Anti-Terror-Einsatzes vom Mittwochmorgen informiert. Bereits bei 8 der 25 Festgenommenen hätten Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof Untersuchungshaft angeordnet, sagte Frank am Nachmittag in Karlsruhe. Darunter sei auch Heinrich XIII P. R., den die Ermittler als Rädelsführer ansehen.
Bei ihm soll es sich Medienberichten zufolge um einen adligen Immobilienunternehmer aus Frankfurt am Main handeln, der ein Jagdschloss im ostthüringischen Bad Lobenstein besitzt. Weitere Entscheidungen der Ermittlungsrichter werden für den Tagesverlauf und Donnerstag erwartet.
Am Morgen waren 22 mutmaßliche Mitglieder der Gruppe sowie drei mutmaßliche Unterstützer festgenommen worden. Gegen sie lagen Haftbefehle vor. Zugleich wurden in elf Bundesländern rund 150 Häuser, Wohnungen und Büros durchsucht. Die Gruppe soll seit mindestens einem Jahr einen politischen Umsturz in Deutschland geplant haben. Sie folgte laut den Ermittlern „einem Konglomerat aus Verschwörungsmythen bestehend aus Narrativen der sogenannten 'Reichsbürger'- sowie QAnon-Ideologie“ und sei der festen Überzeugung, dass Deutschland derzeit von Angehörigen eines sogenannten „Deep State“ regiert wird.
Laut Frank erwogen einzelne Mitglieder der Gruppe zudem einen Angriff auf den Deutschen Bundestag in Berlin. Unter den Beschuldigten ist auch eine ehemalige Bundestagsabgeordnete, die Medienberichten zufolge der AfD-Fraktion angehörte.