Göttingen (epd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat der FDP eine Blockadehaltung bei der Finanzierung des geplanten 49-Euro-Tickets vorgeworfen. Finanzminister Christian Lindner und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (beide FDP) verweigerten den Ländern die notwendige Unterstützung, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Bund müsse zusichern, in jedem Fall die Hälfte des Tickets zu finanzieren.
Die Verkehrsministerkonferenz hatte sich am späten Dienstagabend darauf verständigt, dass das deutschlandweit gültige Ticket zum 1. April 2023 eingeführt werden soll. Die Bundesländer erklärten sich zur hälftigen Finanzierung des Angebotes bereit, fordern aber, dass sich auch der Bund mit 50 Prozent an den Kosten beteiligen soll. Dieser hat die anteilige Finanzierung zunächst nur für Gesamtkosten von bis zu drei Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Resch betonte, die DUH befürworte eigentlich ein Nah- und Regionalverkehrsticket zum Preis von 29 Euro: „Das 49-Euro-Ticket ist hier immerhin ein Kompromiss.“ Zugleich forderte Resch massive Investitionen in den Öffentlichen Personennahverkehr. Finanzminister Lindner müsse Geld für die Anschaffung von Bussen, Bahnen und Trams bereitstellen, anstatt weiterhin die Besitzer von Luxusautos steuerlich zu entlasten.