Hannover (epd). Im Hauptbahnhof von Hannover ist ein obdachloser Mann tot aufgefunden worden. Sicherheitskräfte hätten den 39-jährigen lettischen Staatsbürger am Sonntagmorgen gegen 6.25 Uhr leblos in der Bahnhofshalle entdeckt, teilte ein Sprecher der Bundespolizei am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Hannovers Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp mahnte unterdessen gesellschaftliche Hilfen für Menschen ohne festen Wohnsitz an.
Der Mann hatte im Bahnhof gegen Mitternacht sein Lager aufgeschlagen. Versuche, ihn wiederzubeleben, blieben erfolglos. Zur Todesursache könnten noch keine Angaben gemacht werden, sagte der Polizeisprecher. Somit müsse offenbleiben, ob die Winterkälte zum Tod des Mannes geführt habe. Eine Fremdeinwirkung sei allerdings ausgeschlossen. Als erste hatte die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ über den Vorfall berichtet.
In der Nacht zu Sonntag wurden in Hannover deutliche Minusgrade gemessen. Sollte der Mann erfroren sein, wäre er der erste Kältetote in diesem Winter in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Die Landespolizei hat inzwischen die weiteren Ermittlungen übernommen. Diakoniepastor Feldkamp betonte: „Es ist einer Gesellschaft unwürdig, dass Menschen einsam am Wegesrand sterben. Wir müssen alles tun und unsere Kräfte bündeln, um die Situation der Wohnungslosen zu verbessern.“