Pruin: Geld für Klimaschäden im Globalen Süden ist kein Almosen

Pruin: Geld für Klimaschäden im Globalen Süden ist kein Almosen
18.11.2022
epd
epd-Gespräch: Mey Dudin

Scharm el Scheich (epd). Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“, Dagmar Pruin, fordert vor dem Abschluss der Weltklimakonferenz klare Aussagen zur Finanzierung von Klimaschäden und Verlusten in armen Ländern. „Das muss jetzt passieren, wir haben keine zwei Jahre Zeit mehr“, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd) im ägyptischen Scharm el Scheich. Pruin fügte hinzu: „Wir reden hier über eine Gerechtigkeitsfrage und nicht über Almosen.“

Es müsse einen zentralen Fonds geben, eine sogenannte Finanzfazilität, über die arme Länder Gelder abrufen können. Damit könnten sie auf klimabedingte Katastrophen reagieren, aber auch auf schleichende Veränderungen.

Der Fonds müsse zudem unter dem Dach der Klimakonvention der Vereinten Nationen verankert sein: „Das Verursacherprinzip muss gelten, dass die Staaten einzahlen, die Klimawandel verursacht haben.“ Pruin betonte: „Für Länder des globalen Südens ist das Thema zentral. Unsere Partner dort sorgen sich aber, dass es nur bei klugen Worten bleibt.“ Von den Industriestaaten habe sie indes keine starke Unterstützung dafür gespürt.

Nach fast zweiwöchigen Verhandlungen steht die Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich vor dem Abschluss. Für Freitag ist das offizielle Ende geplant. Angesichts festgefahrener Verhandlungen bei zentralen Themen ist aber eine Verlängerung nicht ausgeschlossen.