Frankfurt a.M., Scharm el Scheich (epd). Dänemark, Schweden und Chile sind laut Fachleuten im internationalen Vergleich Vorreiter beim Klimaschutz. In einem am Montag von Germanwatch und dem „NewClima Institute“ anlässlich der Weltklimakonferenz in Scharm el Scheich veröffentlichten Ranking belegen die skandinavischen Staaten und das südamerikanische Land die Plätze vier bis sechs. Die ersten drei Plätze bleiben symbolisch leer, weil sich noch kein Land ausreichend bemühe, die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius zu stoppen, erklärten die Organisationen. Deutschland belegt in dem Ländervergleich Rang 16 und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr um drei Plätze verschlechtert.
In dem jährlich erscheinenden Ranking vergleichen die Organisationen die Klimaschutzbemühungen der 60 größten Verursacher von Treibhausgasen. Die 59 Länder sowie die gesamte Europäische Union sind demnach für etwa 90 Prozent der Emissionen verantwortlich. Bewertet wurden die Treibhausgasemissionen, der Ausbau erneuerbarer Energien, der Energieverbrauch sowie die Klimapolitik.
Dass Deutschland sich um drei Plätze verschlechtert hat, sei eine Folge des „stark erlahmten“ Ausbaus erneuerbarer Energien an Land bis 2020, sagte Jan Burck, einer der Autoren des Index. Zugleich machte der Energie-Experte von Germanwatch die Verfehlung der Klimaziele im Verkehrs- und Gebäudesektor für den Abstieg verantwortlich.
An der Erstellung des Ländervergleichs waren den Angaben zufolge etwa 450 Fachleute beteiligt. Auf der Weltklimakonferenz im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich beraten noch bis Ende der Woche Delegierte aus mehr als 190 Ländern über Maßnahmen gegen die Erderwärmung.