Berlin (epd). Die Welthungerhilfe fordert, den globalen Kampf gegen den Hunger in den Mittelpunkt der Weltklimakonferenz in Ägypten zu stellen. „Die Zahl der Hungernden ist weltweit auf bis 828 Millionen Menschen gestiegen, und der Klimawandel gehört zu den größten Hungertreibern“, sagte die Präsidentin der Hilfsorganisation, Marlehn Thieme, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Montag).
Insbesondere in Afrika seien die Folgen dramatisch, führte sie aus. Die Länder südlich der Sahara gehören zu den am stärksten gefährdeten Gebieten weltweit. Deshalb müsse die Konferenz Afrika in den Fokus nehmen und Ernährungssicherung zum Schwerpunkt machen. Im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich verhandeln seit Sonntag Delegierte aus mehr als 190 Ländern über Maßnahmen gegen den Klimawandel.
Der Kampf gegen den Klimawandel sei eine Frage der globalen Gerechtigkeit, erklärte Thieme. „Schon heute leiden die Ärmsten im globalen Süden unter dem, was nicht sie, sondern die Industrieländer verursachen“, erklärte sie. „Der Anteil Afrikas an den globalen CO2-Emissionen liegt bei 3,3 Prozent, gleichzeitig leiden am Horn von Afrika mehr als 36 Millionen Menschen unter der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren.“
Thieme fürchtet indes, dass Krisen wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die Themen der Weltklimakonferenz überlagern könnten: „Die aktuellen geopolitischen Auseinandersetzungen dürfen die für Millionen Menschen existentielle Klimakrise nicht in den Hintergrund drängen“, betonte sie.