Umweltverbände fordern vor Klimagipfel Stopp fossiler Energien

Umweltverbände fordern vor Klimagipfel Stopp fossiler Energien

Hannover (epd). Vor dem Weltklimagipfel (COP27), der am Sonntag im ägyptischen Scharm el Scheich beginnt, rufen Umweltverbände dazu auf, Investitionen in fossile Energien wie Öl und Gas zu beenden. „Auf der 27. Weltklimakonferenz kommt es darauf an, dass alle Vertragsparteien des Pariser Klimaabkommens ihre bisherigen Verpflichtungen zur Reduzierung von Treibhausgasen deutlich erhöhen“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag).

Die EU müsse ihr Klimaziel auf eine Treibhausgasreduktion von mindestens 60 Prozent bis 2030 anpassen - und den Ausbau der erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und die Sanierung von Gebäuden vorantreiben. „Was nicht zum Erreichen der Klimaziele beiträgt, ist eine Ausweitung der Öl- und Gasförderung weltweit.“ Es müsse einen Finanzierungsstopp für neue fossile Großprojekte geben, verlangte Müller-Kraenner.

Auch der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Olaf Bandt, forderte die Bundesregierung dazu auf, das Versprechen der G7-Staaten einzuhalten, Direktinvestitionen in fossile Energien im Ausland zu beenden. „Denn jedes Öl- und Gasfeld, das neu erschlossen wird, gefährdet das 1,5-Grad-Limit und trägt zu tödlichen Klimafolgen bei.“

Zudem müsse die Kompensation von Schäden und Verlusten durch die Klimakrise ein zentrales Thema der COP27 sein, sagte Bandt. „Die Klimakrise passiert hier und jetzt. Das prangert der globale Süden schon lange an.“ Es müssten daher klare Mechanismen und verbindliche Finanzzusagen für die vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder geben.

WWF-Geschäftsführerin Heike Vesper will ebenfalls, dass die Bundesregierung die internationale Klimafinanzierung aufstockt, und zwar „der deutschen Verantwortung entsprechend auf jährlich 8 Milliarden Euro, mit denen der Globale Süden in seinen Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise unterstützt wird“.

Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger sagte, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine dürfe nicht dazu führen, dass die großen existenziellen Krisen - die Erderhitzung und die Krise der Natur - aus dem Blick geraten. Das Treffen in Scharm el Scheich sei „ein Schlüsselmoment für den Klimaschutz“.