Genf (epd). Die Flutkatastrophe der vergangenen Monate hat Pakistan laut der Weltgesundheitsorganisation an den Rand des Abgrunds gebracht. Rund acht Millionen Menschen benötigten gesundheitliche Hilfe, erklärte der regionale WHO-Notfalldirektor Richard Brennan am Dienstag bei einer Videokonferenz in Genf.
Die Betroffenen seien auf lebenswichtige Arzneien und grundlegende medizinische Versorgung angewiesen. Die enormen Wassermassen hätten Moskitos reichlich Brutstätten geboten. Das habe Malariaausbrüche in 32 Distrikten begünstigt. Von Juli bis Anfang Oktober seien in diesem Jahr mehr als 540.000 Malariafälle gemeldet worden.
Zu den weiteren Gesundheitsgefahren gehörten Durchfallerkrankungen, Dengue-Fieber, Masern und Diphtherie. Besorgniserregend sei auch die hohe Rate an schwerer akuter Unterernährung. Der Zugang der Menschen zu sicherem Wasser und sanitären Einrichtungen sei nach wie vor begrenzt. Die Menschen nutzten verunreinigtes Wasser für den Hausgebrauch.
In Pakistan kamen infolge heftiger Regenfälle seit Mitte Juni etliche Menschen ums Leben. Große Gebiete wurden überschwemmt. Die Wassermassen zerstörten landwirtschaftliche Nutzflächen, Häuser und Infrastruktur.