Genf, New York (epd). Die Vereinten Nationen wollen Russland von einer Weiterführung des Getreideabkommens mit der Ukraine überzeugen. Die UN seien in Kontakt mit Vertretern Moskaus, sagte ein UN-Sprecher am Samstag (Ortszeit) in New York. Alle Parteien sollten Handlungen unterlassen, welche die Initiative gefährden könnten.
Die Lieferungen von Getreide und Lebensmitteln aus der Ukraine seien für Millionen notleidende Menschen auf der ganzen Welt bestimmt, sagte der Sprecher, Stéphane Dujarric. Russland hatte zuvor einseitig die Aussetzung der Initiative beschlossen. Die Streitkräfte der Ukraine hätten mit britischer Unterstützung russische Kriegsschiffe im Schwarzen Meer angegriffen. Die russischen Schiffe hätten jedoch Frachtern mit Lebensmittel sicheres Geleit garantiert, hieß es aus Moskau.
Die Kriegsparteien Russland und Ukraine hatten sich im Juli unter Vermittlung der UN und der Türkei auf die Initiative geeinigt. Danach sollen Schiffe Getreide, andere Lebensmittel und Dünger über sichere Korridore aus der Ukraine und aus Russland auf die Weltmärkte liefern.
Seitdem haben laut UN mehr als 360 Schiffe mit 8,1 Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Güter ukrainische Häfen verlassen. Vor dem Krieg war die Ukraine einer der wichtigsten Lieferanten von Nahrungsmitteln und exportierte jährlich mehr als 45 Millionen Tonnen Getreide.