Frankfurt a.M., Berlin (epd). Die kirchlichen Hilfswerke „Brot für die Welt“ und Misereor mahnen mehr Unterstützung und Schutz für die Bevölkerung Mosambiks an. In einer gemeinsamen Mitteilung mahnten die beiden Organisationen am Freitag in Berlin an, die Menschen in der ressourcenreichen, doch von Armut und Gewalt gebeutelten Provinz Cabo Delgado nicht aus den Augen zu verlieren.
Die gesamte Region, nicht nur die Gasinfrastruktur, müsse im Fokus stehen, sagte die Abteilungsleiterin Afrika bei „Brot für die Welt“, Helle Dossing. „Es dürfen keine Sicherheitsinseln für wirtschaftliche Projekte geschaffen werden, während drumherum der Konflikt unvermindert auf Kosten der Zivilbevölkerung weitergeht.“
Die kirchlichen Hilfswerke forderten die Erarbeitung von langfristigen politischen Lösungen, die auch die lokale Bevölkerung an Gewinnen aus der Energie- und Rohstoffförderung teilhaben lässt. Zudem müssten im Rahmen der EU-Militärhilfe Truppen so ausgebildet werden, dass der Schutz der Bevölkerung im Mittelpunkt stehe.
Hintergrund ist ein Treffen zwischen Vertretern der EU und den AKP-Staaten aus Afrika, dem Karibischen Raum und der Pazifikregion vom 29. Oktober bis 2. November, die in Mosambiks Hauptstadt Maputo stattfindet. Die EU unterstütze Mosambik mit Militärhilfen in Höhe von 89 Millionen Euro, hieß es.
Cabo Delgado verfügt über große Erdgasvorräte. Jedoch ist die nördliche Provinz seit 2017 auch Schauplatz von Gewalt und Vertreibungen durch bewaffnete Gruppen. Immer wieder greifen islamistische Kämpfer staatliche Einrichtungen, Siedlungen und die Zivilbevölkerung an.