Nairobi, Genf (epd). Die Vereinten Nationen rufen zu mehr Hilfe für den von Fluten betroffenen Südsudan auf. Internationale Geber müssten mehr Mittel bereitstellen, sagte der Sprecher des UN-Flüchtlingswerks UNHCR, Boris Cheshirkov, am Freitag in Genf. Teile des ostafrikanischen Staates werden derzeit das vierte Jahr in Folge durch überdurchschnittliche Regenfälle überschwemmt. Der Südsudan ist durch seine geografische Lage besonders anfällig für Klimaveränderungen.
Nach Angaben des UNHCR sind rund 900.000 Menschen betroffen, hunderttausende Frauen, Männer und Kinder mussten ihre Häuser verlassen und haben ihre Lebensgrundlage verloren. Allein in der Region Unity lebten knapp eine halbe Million Menschen in Lagern für Vertriebene, die nur noch per Boot oder über Versorgungsflüge erreicht werden könnten. Auch Brunnen seien überschwemmt, die Lager könnten nur durch Deiche und Pumpen einigermaßen trocken gehalten werden.
Die Fluten verschärfen die Hungerkrise in dem Land. Mehr als 1,4 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind mangelernährt. Knapp drei Viertel der Bevölkerung sind nach Angaben der Vereinten Nationen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Dazu kommen Krankheiten wie Malaria, die sich aufgrund der Feuchtgebiete schneller verbreiten.