Hannover (epd). Mit besonderen Fortbildungen will die Zahnärztekammer Niedersachsen für Folgen häuslicher Gewalt sensibilisieren. Zahnärztinnen und Zahnärzte könnten in solchen Fällen zu indirekten Zeugen werden, denn sie seien oftmals die erste Anlaufstelle bei Verletzungen im Mund- und Kieferbereich, erklärte Fortbildungsreferent Axel Wiesner am Sonntag in Hannover. Sie könnten mit geschultem Blick Gewaltspuren erkennen und ihre Patientinnen und Patienten behutsam darauf ansprechen.
In den Schulungen lernten die Ärztinnen und Ärzte, was beim Umgang mit Opfern zu beachten ist, sagte Wiesner. Zudem erführen sie Relevantes zu den strafrechtlichen Aspekten. Haben die Medizinerinnen oder Mediziner einen Verdacht, sollten sie ihren Patienten die Möglichkeit einer gerichtlich verwertbaren zahnärztlichen Dokumentation der Verletzungen erläutern und den Opfern bei weiteren Schritten behilflich sein.