Berlin (epd). Die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ hat Industriestaaten im Rahmen eines globalen Klimastreiks anhaltende Unterdrückung von Entwicklungsländern vorgeworfen. Die Klimakrise wurzele auch im Kolonialismus, sagte Sprecherin Luisa Neubauer sinngemäß in englischer Sprache am Freitag in Berlin. Den am meisten vom Klimawandel betroffenen Ländern wie Pakistan, Argentinien und Sri Lanka drohe gleichermaßen, von hoher Verschuldung erdrückt zu werden. Schulden seien eine treibende Kraft hinter dem Abbau fossiler Energieträger.
Die Klimaschutzbewegung demonstrierte am Freitag unter dem Motto „Menschen statt Profite“ erneut für entschlossene Maßnahmen gegen die Erderwärmung. Im Rahmen des elften globalen Klimastreiks waren allein in Deutschland rund 240 Aktionen geplant. Ein Schwerpunkt lag in Berlin. Dort präsentierten Teilnehmer Banner mit Slogans wie „Climate Justice Now“ (Klimagerechtigkeit jetzt) und „There is No Planet B“ (Es gibt keinen Planeten B).
Mit den weltweiten Demonstrationen wurden Forderungen nach einem massiv beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien sowie kostengünstig zugänglichen öffentlichen Verkehrsmitteln bekräftigt. Überdies ruft die Bewegung zu Entschädigungszahlungen an die Länder des globalen Südens auf, die besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen sind.
„Fridays for Future“ forderte die Bundesregierung auf, den Ausbau erneuerbarer Energien schnell umzusetzen. Damit könne sie ein Zeichen dafür setzen, dass sie sich mit den Ursachen der Krise beschäftige statt mit Risikotechnologie, betonte die Bewegung auf Twitter.