New York, Genf (epd). Die Bundesregierung hat die Rekordzusagen von 14,25 Milliarden US-Dollar für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria bei einer Konferenz in New York begrüßt. „Gemeinsam können wir Aids, Malaria und Tuberkulose bis 2030 besiegen“, erklärte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Donnerstag.
Das Ergebnis der Wiederauffüllungskonferenz (umgerechnet rund 14,5 Milliarden Euro) sei ein wichtiges Zeichen des Zusammenhalts in schwierigen Zeiten. Niemals zuvor habe der Fonds eine so hohe Summe in Aussicht gestellt bekommen. Deutschland habe Mittel in Höhe von 1,3 Milliarden Euro für drei Jahre zugesagt und damit seine geplanten Beiträge im Vergleich zur letzten Wiederauffüllung um 30 Prozent erhöht.
Auch das Hilfsprogramm der Vereinten Nationen Unaids lobte das Resultat der Konferenz, das am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlicht wurde. Jetzt könne in die Zukunft von Kindern, jungen Menschen und Benachteiligten investiert werden, erklärte Exekutivdirektorin Winnie Byanyima.
Mit dem Geld sollen laut dem Globalen Fonds in den nächsten drei Jahren 20 Millionen Menschenleben gerettet und 450 Millionen Neuinfektionen verhindert werden. Die Investitionen sollen auch die Gesundheitssysteme langfristig stärken.
Laut Bundesregierung machten auch Ghana, Guinea, Indonesien, Malawi, Marokko, Paraguay, Tansania und Zypern finanzielle Zusagen, so dass der Globale Fonds seine Geberbasis habe verbreitern können. Neben den Beiträgen von 45 Regierungen habe es auch Zusagen von privaten Stiftungen und Unternehmen in Höhe von 1,23 Milliarden US-Dollar gegeben.
Da weitere Zusagen von Großbritannien und Italien absehbar seien, werde die Weltgemeinschaft dem Ziel, 18 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren, näher kommen. Die USA richteten die Konferenz am Rande der UN-Vollversammlung aus.
Der Globale Fonds mit Sitz in Genf bekommt seine Mittel vor allem von Regierungen und finanziert damit Projekte zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria in armen Ländern. Deutschland gehört zu den größten Gebern der Institution. Im Oktober 2020 sagte die Staatengemeinschaft dem Fonds 14 Milliarden US-Dollar für drei Jahre zu.
Die Staatengemeinschaft hat sich in den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen vorgenommen, HIV und Aids bis 2030 einzudämmen. Infolge der Corona-Pandemie sind Fortschritte im Kampf gegen HIV, Tuberkulose und Malaria zunichte gemacht worden. So hat die Zahl der Tuberkulose-Neuansteckungen laut der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung erstmals seit gut 20 Jahren wieder zugenommen. Aufgrund von Lockdowns sei weniger getestet worden und hätten weniger Beratungsgespräche stattgefunden.