Jänschwalde, Cottbus (epd). Mit einer Blockade des brandenburgischen Braunkohlekraftwerks Jänschwalde bei Cottbus haben Klimaaktivisten gegen die anhaltende Kohleverstromung protestiert. Das Verbrennen fossiler Energieträger zerstöre global und lokal Lebensgrundlagen, erklärte die Aktionsgruppe zur Besetzung vom Montagmorgen. Der Energiekonzern Leag verurteilte die Aktion. Die Blockade von Teilen des Kraftwerks Jänschwalde gefährde die Stromversorgung, sagte ein Leag-Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Cottbus.
Zwei der vier Kraftwerksblöcke mit jeweils 500 Megawatt Leistung seien zunächst betroffen gewesen und hätten heruntergefahren werden müssen, sagte der Leag-Sprecher. Damit habe zeitweise ein Gigawatt Strom nicht wie geplant zur Verfügung gestanden. Die Aktion, bei der sich Menschen an Gleisen und Förderbändern festgekettet hätten, sei ein ernsthafter Angriff auf die Stromversorgung. Die Bedrohungslage für die Stromversorgung habe auch am Montagmittag weiter bestanden.
An der am frühen Montagmorgen begonnenen Aktion an drei Standorten teils unmittelbar am Kraftwerk seien rund 30 Personen beteiligt gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Die festgeketteten Aktivisten würden nach und nach von Spezialisten wieder von den Anlagen gelöst und dann in Polizeigewahrsam genommen. Die Straftaten würden mit aller Konsequenz verfolgt. Es handele sich dabei nicht nur um Hausfriedensbruch, auch der Vorwurf der Störung öffentlicher Betriebe komme in Betracht. Solche Straftaten seien ein „absolutes No-Go“.