Berlin (epd). Die deutschen Amtsärzte halten aktuell eine Wiedereinführung der Maskenpflicht in Schulen nicht für sinnvoll. „Bei den aktuellen Varianten ist eine Maskenpflicht im Unterricht nicht nötig“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Johannes Nießen, den Zeitungen der Essener Funke-Mediengruppe (Mittwoch). Masken im Unterricht sollten erst dann wieder zum Einsatz kommen, wenn es eine Virus-Variante gäbe, die infektiöser sei und gleichzeitig schwerer krank mache als die Omikron-Varianten.
Man dürfe nicht vergessen, dass Masken das Lernen erheblich beeinträchtigten, sagte Nießen. „Sie haben Einfluss auf die Sprachentwicklung, erschweren den Fremdsprachenunterricht und stören die Kommunikation, weil sie das halbe Gesichtsfeld bedecken.“ Deshalb sollten die Länder so lange wie möglich Unterricht ohne Maske erlauben, sagte der Amtsärzte-Chef.
Am Donnerstag will der Bundestag in Berlin abschließend über die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes beraten und abstimmen. Vorgesehen ist, dass die Länder in Schulen ab der fünften Klasse eine Maskenpflicht einführen können, wenn dies zur Aufrechterhaltung eines geregelten Präsenz-Unterrichts erforderlich ist.