Dessau-Roßlau (epd). Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat das Umweltbundesamt (UBA) beauftragt, die Ursachen des Fischsterbens in der Oder zu ermitteln. Gemeinsam mit Fachleuten anderer Landes- und Bundeseinrichtungen solle die Behörde alle verfügbaren Messdaten und Hinweise bewerten, teilte das Umweltbundesamt am Mittwoch in Dessau-Roßlau mit.
Die Ergebnisse würden mit polnischen Fachkolleginnen und -kollegen diskutiert. Vor dem Hintergrund von Spannungen zwischen beiden Ländern im Umgang mit der Katastrophe betonte UBA-Vizepräsidentin Lilian Busse die gute Zusammenarbeit in der von ihr geleiteten polnisch-deutschen Arbeitsgruppe.
Auch drei Wochen nach Beginn des massenhaften Fischsterbens sind die Ursachen dafür noch unklar. Das brandenburgische Landesamt für Umwelt leitete eine Reihe von Gewässeruntersuchungen ein. Derzeit analysiert die Bundesanstalt für Gewässerkunde die Wasserproben.
Anhand der Messdaten und der Untersuchungsergebnisse würden verschiedene Hypothesen zu den Ursachen bewertet, hieß es. Der Hinweis auf eine mögliche Quecksilbervergiftung als Ursache des Fischsterbens konnte bereits entkräftet werden. Derzeit werde dem Vorkommen einer Fischgift produzierenden Alge im Zusammenhang mit den nachgewiesenen erhöhten Salzkonzentrationen nachgegangen.
Eine akute Gefährdung der menschlichen Gesundheit, etwa beim Baden, hält das UBA für unwahrscheinlich. Vom Verzehr der Fische aus der Oder wird weiter abgeraten. Örtliche Maßnahmen wie Badeverbote müssten jedoch weiter beachtet werden.