Berlin (epd). Der Auslöser des massenhaften Fischsterbens in der Oder ist weiter unbekannt. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Binnenfischerei in Berlin können sich eine Algenart vorstellen, die das massenhafte Sterben von Fischen, Krebsen und Muscheln ausgelöst haben könnte, berichtete am Mittwoch das Inforadio vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).
Der Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Brandenburg/Berlin, Lars Dettmann, hat allerdings Zweifel an dieser Theorie geäußert. Wenn man sich die Auswirkungen anschaue, falle es schwer zu glauben, dass ein alltäglicher Auslöser schuld sein soll: „Da hat irgendwer irgendwo entweder mit Vorsatz oder durch einen Unglücksfall Sachen eingeleitet in das Flusssystem, die sich ganz massiv auswirken.“ Das Algenwachstum könne lediglich eine weitere Folge dessen sein.
Dettmann geht davon aus, dass auf deutscher Seite bislang etwa 20 bis 30 Tonnen toter Fische zu beklagen sind. Die Auswirkungen für die Fischereibetriebe an der Oder seien enorm, beklagte er.
Der Chef des Fischereiverbandes hofft nun auf Unterstützung durch das Land. Einen Notfallfonds gebe es nicht, aber Zusagen von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), den Fischereibetrieben in der schwierigen Lage zu helfen, sagte Dettmann. Er habe zudem die Hoffnung, dass sich viele Fische in Zu- und Nebenflüsse haben retten können und sich die Oder innerhalb der nächsten Jahre erholen werde.
Das Fischsterben war in Brandenburg in der vergangene Woche aufgefallen, als erste tote Tiere entdeckt wurden.