Bonn (epd). Die katholische Kirche hat am Dienstag des 80. Todestages von Edith Stein gedacht. „Wir erinnern das Leben der deutschen Jüdin, Philosophin und katholischen Ordensschwester Teresia Benedicta vom Kreuz“, erklärte der Augsburger Bischof Bertram Meier. Edith Stein starb am 9. August 1942 im Konzentrationslager in Auschwitz-Birkenau. Sie wird in der katholischen Kirche als Heilige verehrt.
Auf Einladung des Krakauer Erzbischofs Marek Jedraszewski war Bischof Meier Gast bei der internationalen Gedenkveranstaltung in der KZ-Gedenkstätte. Meier ist Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.
Meier stellte die Frage, ob man nach Auschwitz noch beten könne. Dies sei möglich, weil unzählige Opfer des Grauens ihrerseits ihre Gebete an diesem Ort vor Gott getragen hätten. Er fügte hinzu: „Weil wir wissen, wie furchtbar Edith Stein hier an diesem Ort um ihr Leben gebracht wurde, stehen wir ehrfürchtig vor dem Geheimnis ihrer innigen Gottesbeziehung.“
Edith Stein wurde am 12. Oktober 1891 in eine jüdische Familie geboren. Nach der Promotion bei dem Philosophen Edmund Husserl arbeitete sie als Lehrerin und Dozentin. 1922 konvertierte sie vom jüdischen zum christlichen Glauben. 1933 trat sie in das Kölner Karmelitinnen-Kloster „Maria vom Frieden“ ein.