Berlin (epd). Der Umweltverband WWF fordert die Bundesregierung dazu auf, sich angesichts des steigenden Ressourcenverbrauchs für mehr Umweltschutz bei Produktion und Verbrauch einzusetzen. Die Tatsache, dass der „Erdüberlastungstag“ in diesem Jahr bereits am Donnerstag (28. Juli) erreicht sei, bezeichnete der WWF am Dienstag in Berlin als „ökologische Bankrotterklärung“.
Der „Erdüberlastungstag“ markiert das Datum, an dem die Menschheit so viele natürliche Rohstoffe aufgebraucht hat, wie die Ökosysteme des Planeten im ganzen Jahr erneuern können. Die Schwelle wird Umweltorganisationen zufolge in diesem Jahr erneut etwas früher als im Vorjahr erreicht.
Damit der „Erdüberlastungstag“ in Zukunft wieder später im Jahr stattfinde, müsse sich die Bundesregierung bei der Weltnaturkonferenz im Dezember im kanadischen Montreal für die Halbierung des ökologischen Fußabdrucks von Produktion und Konsum bis 2030 einsetzen. „Das geht nur mit einer entsprechenden Transformation unserer Wirtschafts- und Finanzsysteme“, sagte der WWF-Experte für Internationale Biodiversitätspolitik, Florian Titze.
Der „Erdüberlastungstag“ für Deutschland war den Angaben zufolge bereits im Mai. Beispielhaft dafür stehe der überdurchschnittlich hohe Verbrauch von Holz. Dieser beträgt den Angaben zufolge mit 1,2 Kubikmetern mehr als das Doppelte des weltweiten Durchschnitts von 0,5 Kubikmetern. Um die Nachfrage nach Holz zu befriedigen, werde Holz importiert, obwohl Deutschland ein relativ waldreiches Land sei.