Berlin (epd). Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mahnt überzeugende Ergebnisse bei der Weltklimakonferenz im Herbst an. Bei einer Pressekonferenz mit Ägyptens Außenminister Samih Schukri zum Petersberger Klimadialog in Berlin sagte sie am Dienstag, es müsse eine Einigung auf konkrete Schritte im Kampf gegen die Klimakrise geben, „damit es nicht bei Worten bleibt“. Schukri fügte hinzu, es müsse einen angemessenen Beschluss zur zeitnahen Unterstützung von Gemeinschaften geben, die stark unter der Erderwärmung litten. Das müsse jetzt umgesetzt und niemand dürfe zurückgelassen werden. Ägypten ist im November Gastgeber der 27. UN-Klimakonferenz.
Die sieben reichsten demokratischen Industriestaaten (G7) hatten unter deutschem Vorsitz im Mai auf Ebene der Ministerien für Klima, Energie und Umwelt in einem Kommuniqué erstmals armen Ländern Hilfe bei Schäden und Verlusten durch die Erderwärmung in Aussicht gestellt. In dem Papier wurde anerkannt, dass es hierbei einer stärkeren staatlichen wie privaten Unterstützung „vulnerabler Länder, Bevölkerungen und vulnerabler Gruppen“ bedarf. Auf Initiative Deutschlands soll bei der Klimakonferenz im November daher ein „Schutzschirm“ gegen Klimarisiken aufgespannt werden.
Baerbock bekräftigte, dass über Schäden und Verluste - im englischen Jargon bei solchen Konferenzen „Loss and Damage“ genannt - intensiver gesprochen werden müsse. Sie warnte zugleich davor, mehrere Konzepte zur Bekämpfung der Klimakrise gegeneinander auszuspielen. Alle müssten zusammenstehen. Einen weiteren Aufschub und Kompromisse „können wir uns nicht leisten“, betonte sie. Zugleich versicherte sie mit Blick auf das deutsche Ziel der Klimaneutralität bis 2045: „Wir werden keinen Zentimeter von unseren Klimazielen abweichen.“
Vertreterinnen und Vertreter aus rund 40 Staaten haben beim dreitägigen Petersberger Klimadialog über das weitere Vorgehen beraten. Das Treffen endete am Dienstag.