Hamburg (epd). Der World Wide Fund For Nature (WWF) fordert zum Auftakt der UN-Ozeankonferenz in Lissabon Fortschritte beim Meeresschutz. Meere seien nicht nur für die Artenvielfalt und das Klima von Bedeutung, sie leisteten auch einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherung, teilte der WWF Deutschland am Montag in Hamburg zum Start der Konferenz.
„Die Meere sind unser Lebenserhaltungssystem“, sagte Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF Deutschland. „Wollen wir sie bewahren, muss die internationale Staatengemeinschaft jetzt einen konsequenten politischen Kurswechsel zugunsten der Meere vollziehen.“ Durch Überfischung, Verschmutzung, Zerstörung von Boden- und Küstenlebensräumen sowie die Klimakrise drohten sensible Ökosysteme im Meer zu kollabieren.
Die Naturschützer forderten insbesondere für das geplante Abkommen zum Schutz der Hohen See Fortschritte. Die Staaten müssten jetzt dafür sorgen, dass der Entwurf für das Abkommen, das am 1. August verabschiedet werden soll, ehrgeizig genug ist, um die Schutzzusagen zu erfüllen, hieß es. Der WWF fordert, bis zum Jahr 2030 ein Drittel der Ozeanfläche unter Schutz zu stellen.
Auch in der Tiefsee sei der Schutz der Artenvielfalt und empfindlicher Ökosysteme in Gefahr. Dort gebe es einen Wettlauf um die Abbaurechte von Ressourcen wie Kobalt, Lithium und Nickel. Die Folgen und Gefahren einer etwaigen industriellen Rohstoffgewinnung seien bislang nicht abzuschätzen. Der WWF forderte deshalb ein Moratorium für Tiefseebergbau.