Hamburg (epd). Für einen schnellen Ausstieg aus der Beimischung von Biosprit zu Benzin und Diesel wollen am Samstag in 30 Städten Greenpeace-Aktivisten demonstrieren. Sie wollen unter anderem in Köln, München und Hannover anhand aufgestellter Mehlsäcke zeigen, welche essbaren Getreidemengen für den Biosprit-Verbrauch der jeweiligen Kommune verwendet werden, teilte die Umweltschutzorganisation am Freitag in Hamburg mit. Beispielsweise vertanke Berlin täglich Biosprit aus 11.500 Säcken mit jeweils 25 Kilogramm Getreide, hieß es.
Wenn Deutschland auf die Erzeugung von Biokraftstoffen verzichtet, könnte laut Greenpeace angesichts der drohenden weltweiten Hungerkrise kurzfristig zusätzliches Getreide und Pflanzenöl zur Verfügung gestellt werden. Deshalb sollte die Bundesregierung die Beimischung zu fossilen Kraftstoffen umgehend beenden, forderte die Organisation.
Die Aktivisten wollen den Angaben zufolge auch mit einer von Greenpeace und dem kirchlichen Hilfswerk Misereor aufgesetzten Petition um Unterstützung werben. In der Petition werden Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) aufgefordert, die Bundesregierung zum schnellen Ausstieg aus dem Biosprit zu bewegen.
„Wir müssen jetzt raus aus dem Biosprit. Deutschland würde zeigen, dass es im Kampf gegen den Hunger bereit ist zu handeln“, sagte Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht. Außerdem schade der intensive Anbau von Energiepflanzen dem Klima und der Artenvielfalt.