Frankfurt a.M. (epd). Die christlichen Kirchen können nach Ansicht des Arztes und Moderators Eckart von Hirschhausen bei der Bewältigung der Klimakrise eine tragende Rolle spielen. So könnten sie etwa in ihren 550 Krankenhäusern und ihren mehr als 18.000 Kindertagesstätten für gesundes und klimaschonendes Essen sorgen, sagte der Gründer der Stiftung „Gesunde Erde - Gesunde Menschen“ am Dienstag beim 20. Fundraising-Forum Frankfurt am Main.
Angesichts des Krieges in der Ukraine und der Zunahme von Hitzewellen, Waldbränden und Flutkatastrophen forderte Hirschhausen den Ausstieg aus der Verstromung von Kohle und Gas und einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch hier könnten die Kirchen mehr tun, sagte der Mediziner, etwa durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf ihren Gebäudedächern.
Hirschhausen drängte auch darauf, das christliche Prinzip der Nächstenliebe auf Menschen auszuweiten, die weit weg lebten oder noch nicht geboren seien und nannte dies „Übernächstenliebe“. Deren Not dürfe die Satten und Wohlhabenden nicht gleichgültig lassen.
Obwohl im vergangenen Jahr rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung rund 5,7 Milliarden Euro gespendet hätten, sei das nicht ausreichend. „Wir spenden noch nicht einmal ein Tausendstel unseres Reichtums, das sollte uns nicht ruhen lassen“, sagte der Mediziner.
Hirschhausen hat die Stiftung „Gesunde Erde - Gesunde Menschen“ im März 2020 gegründet, um dazu beizutragen, „dass der deutlichen Mehrheit unserer Gesellschaft bewusst wird: Gesunde Menschen gibt es nur auf einem gesunden Planeten“.