Karlsruhe, Freiburg (epd). Die badische evangelische Landeskirche verwahrt sich gegen Antisemitismusvorwürfe gegen die Evangelische Hochschule Freiburg. Bereits vor dem am 6. Mai veranstalteten Online-Panel mit dem Titel „Verschlossene Räume - Wo ist der Schlüssel?“ sei der Hochschule „in pauschaler Weise Antisemitismus unterstellt“ worden, heißt es in der am Donnerstag in Karlsruhe veröffentlichten Stellungnahme der Landeskirche. Der Vorwurf sei „sachlich vollkommen ungerechtfertigt“.
Gesprächsgegenstand des Panels war die Frage nach öffentlichen Diskursräumen zum Israel-Palästina-Konflikt unter Würdigung der aktuellen Rechtslage in Deutschland. Die Landeskirche beobachte mit Sorge, wie der Begriff des Antisemitismus zunehmend an begrifflicher Schärfe verliere, indem er als sogenannter „israelbezogener Antisemitismus“ immer häufiger undifferenziert dazu benutzt werde, eine Diskussion der so bedrängenden Konfliktlage zwischen Israel und Palästina zu tabuisieren, heißt es in der Mitteilung.
„Wo auf beiden Seiten das Recht auf Leben in Freiheit bedroht und tangiert wird, sehen wir unsere Aufgabe als Kirche darin, Foren des offenen Diskurses anzubieten - ohne Vorverurteilungen und Schuldzuweisungen“, erklärte die Landeskirche.