Umfrage: In den USA sinkt die Zahl der Bibelleser

Umfrage: In den USA sinkt die Zahl der Bibelleser

Washington (epd). Die US-amerikanische Bibelgesellschaft hat sich in ihrem „State of the Bibel“-Bericht besorgt geäußert über die anscheinend zurückgehende Bedeutung der Bibel für US-Amerikaner. „State of the Bibel 2022“ klassifiziert 39 Prozent der US-Bevölkerung als Bibelnutzer, nämlich Menschen, die wenigstens drei- bis viermal im Jahr unabhängig von kirchlichen Veranstaltungen in der Heiligen Schrift lesen. In den Jahren von 2011 bis 2021 seien rund die Hälfte der US-Amerikaner Bibelnutzer gewesen.

Diese Zahlen seien erschreckend und entmutigend, heißt es in dem Bericht. Ein Auslöser sei die Corona-Pandemie. Das Virus habe die Lebensweise vieler Amerikaner stark verändert, einschließlich der Beziehung zu Kirchengemeinschaften, die für die meisten Christen ein Kernteil ihres Glaubenslebens sei. Die Daten und Erfahrungen zeigten, dass viele Christen sich schwertäten, ihren Glauben in einem von der Pandemie gestörten sozialen Kontext zu praktizieren.

Nach Angaben der Bibelgesellschaft besitzen 77 Prozent der US-Amerikaner eine Bibel. Frauen läsen häufiger darin als Männer, Ältere mehr als Jüngere und Afro-Amerikaner mehr als andere ethnische Gruppen. Im Süden und im Mittleren Westen werde häufiger Bibel gelesen als im Rest des Landes.

Für den in der laufenden Woche online veröffentlichten „State of the Bible“-Bericht hat die Bibelgesellschaft 2.598 erwachsene US-Amerikaner befragt. Die 1816 gegründete und in Philadelphia (US-Staat Pennsylvania) ansässige „American Bible Society“ will Menschen in den USA und weltweit den Zugang zur Bibel ermöglichen.