Tübingen, Frankfurt a.M. (epd). Frühblühende Pflanzen in den europäischen Wäldern beginnen die Blühsaison heute im Schnitt eine Woche eher als vor hundert Jahren. Laut einer Mitteilung der Tübinger Universität vom Donnerstag hängt diese Entwicklung direkt mit der Klimaerwärmung zusammen. „Die Blütezeit verschob sich pro Grad Celsius Erwärmung um 3,6 Tage nach vorn“, schreiben die Wissenschaftler der Universitäten Tübingen und Frankfurt am Main.
Die Experten nutzten für ihre Untersuchung von Wildblumen europaweite Daten aus mehr als einem Jahrhundert für eine neu entwickelte Methode der geografisch-räumlichen Modellierung.Die Ergebnisse wurden jetzt in der Online-Fachzeitschrift „New Phytologist“ veröffentlicht.
Demnach blühen etwa Buschwindröschen, Waldmeister, Lungenkraut und Frühlings-Platterbse früh im Jahr im Unterwuchs des Waldes. „Sie nutzen ein kritisches Zeitfenster für die Blütezeit, bevor die Laubbäume ihre Blätter austreiben und den Unterwuchs beschatten“, heißt es weiter. Wenn die Temperaturen steigen, öffnen sich die Blattknospen der Bäume tendenziell früher, daran müssten sich auch die Frühblüher anpassen.