Dessau-Roßlau, Brüssel (epd). Menschen in Europa sind laut Umweltbundesamt bedenklich stark mit Schadstoffen belastet. So seien bei einer europäischen Studie etwa Weichmacher in allen untersuchten Kindern und Jugendlichen gefunden worden, erklärte das Umweltbundesamt am Mittwoch in Dessau-Roßlau. Auch Substanzen, die zum Beispiel in beschichteten Pfannen verwendet werden, seien in teilweise zu hohen Mengen im Blut vorhanden.
Ergeben habe diese Befunde die vom Umweltbundesamt koordinierte europäische Human-Biomonitoring-Initiative „HBM4EU“, die am Mittwoch und Donnerstag auf der internationalen Abschlusskonferenz des Projekts in Brüssel vorgestellt wird. Das Projekt „HBM4EU“ habe erstmals überhaupt Vergleichsdaten über die Belastung der EU-Bevölkerung mit wichtigen Chemikalien erhoben. Die Datenerhebung hatte 2017 begonnen.
Dabei wurden laut der Studie in allen untersuchten Kindern und Jugendlichen fortpflanzungsschädigende Weichmacher gefunden. Insgesamt habe zwar eine Abnahme der mittleren Belastung mit regulierten Weichmachern beobachtet werden können. Allerdings sei die Belastung immer noch zu hoch. Auch Perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), wie sie etwa in beschichteten Pfannen vorkommen, seien im Blut aller untersuchten Jugendlichen aus Europa nachgewiesen worden. Bis zu einem Viertel der Jugendlichen sei dabei mit Konzentrationen belastet, bei denen gesundheitliche Wirkungen nicht mehr mit ausreichender Sicherheit ausgeschlossen werden könnten.