Köln (epd). Fairtrade Deutschland dringt auf Änderungen in der EU-Strategie für nachhaltige Textilien. Soziale Aspekte wie Arbeitssicherheit und existenzsichernde Löhne müssten stärker berücksichtigt werden, erklärte der Verein am Dienstag in Köln. Auch ökonomische Aspekte wie kurze Lieferzeiten, Niedrigpreise und einseitige Änderungen von Aufträgen würden von der Europäischen Union nicht stark genug in den Blick genommen.
Die Ende März vorgestellte EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien soll Nachhaltigkeit bei Textilien zur Norm machen. Kleidung und andere Stoffe sollen länger halten, Fasern recycelt werden, und die Produktion soll ohne Beeinträchtigung der Umwelt ablaufen.
„Kreislaufwirtschaft ist gut und richtig, aber eine Jeans, bei deren Herstellung Arbeiter und Baumwollbauern ausgebeutet werden, wird nicht nachhaltig, nur weil sie recycelbar ist“, erklärte Claudia Brück, Vorständin bei Fairtrade Deutschland. Fairtrade forderte die EU auf, die Strategie etwa durch ein starkes europäisches Lieferkettengesetz nachzuschärfen, das auch kleine und mittlere Unternehmen im Textilsektor abdecken müsse.