Hannover, Hildesheim (epd). Der Hildesheimer katholische Bischof Heiner Wilmer hält im Krieg Russlands gegen die Ukraine Waffengewalt zur Gegenwehr als letztes Mittel für gerechtfertigt. Allerdings dürfe Gewalt nur nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit ausgeübt werden, sagte er der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Samstag): „Manchmal ist es unausweichlich, zwischen zwei Übeln das geringere wählen zu müssen. Dass die Ukrainer ihr Land verteidigen, ist völlig legitim.“
Wilmer kritisierte den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill, der in dem Krieg Putin unterstützt. „Das entspricht nicht dem Geist Jesu. Die Rechtfertigung dieses völkerrechtswidrigen Angriffskrieges ist eine Schande“, sagte er. Allerdings seien auch viele russisch-orthodoxe Christen damit nicht einverstanden. „Es ist bemerkenswert, dass bereits sehr viele Geistliche seiner eigenen Kirche in der orthodoxen Liturgie nicht mehr, wie eigentlich vorgesehen, für Patriarch Kyrill beten.“